„Guide to Greener Electronics“: Greenpeace bewertet bereits seit 2006 die Nachhaltigkeit internationaler Technologieunternehmen. Gerade im aktuellen Report, der insgesamt 17 Unternehmen unter die „grüne Lupe“ nahm, sicherte sich Dell den dritten Platz – unter anderem durch Transparenz und einen geringen Ressourcenverbrauch.
Besonders positiv fiel der Umweltorganisation auf, dass Dell die Reduktion seines Ressourcenverbrauchs von zwei Seiten vorantreibt: einmal durch die nachhaltige Gestaltung seiner Produkte, zum anderen durch die Verwendung von recyceltem Plastikmüll für die Verpackung.
Vorbildliche Transparenz
Aber auch Dells umfassendes Angebot an gut reparier- und aufrüstbaren Geräten und die vorbildliche Lieferketten-Transparenz, die schon fast ein Alleinstellungsmerkmal ist, sicherte dem IT-Unternehmen schließlich den dritten Platz.
Neben Dell stellte nur noch das niederländische Fairphone sämtliche Angaben zur Lieferkette zur Verfügung. Alle anderen 15 bewerteten Hersteller verzichteten auf eine Offenlegung und machten so die Identifikation und Einschätzung von Umweltrisiken unmöglich.
Dass Fairphone auf dem ersten Platz des „Guide to Greener Electronics 2017“ landete, lag aber nicht nur an seiner Lieferketten-Transparenz, sondern vielmehr an seinem modularen Smartphone-Konzept, das den Austausch von Komponenten problemlos ermöglicht.
Den zweiten Platz im Greenpeace-Ranking holte sich wiederum iPhone-Produzent Apple, der in Zukunft nicht nur seine Büros und Datenzentren mit erneuerbaren Energien versorgen will. Auch die gesamte Lieferkette soll schon bald nur noch mit grüner Energie arbeiten.
Den vierten Platz belegte HP, das ähnlich wie Dell mit Geräten punktete, die einfach zu reparieren und aufzurüsten sind. Ein Thema, das Greenpeace vor allem an Apple und Microsoft kritisierte: „Deren Geräte sind inzwischen so miteinander verklebt, dass sich nicht einmal mehr der Akku, geschweige denn ein defektes Teil, tauschen lässt.“
Harte Kritik für Samsung und Amazon
Noch härtere Kritik gab es allerdings für Samsung und Amazon. Aus gutem Grund: Denn während der südkoreanische IT-Gigant seine Geräte vornehmlich mit klimaschädlichem Kohlestrom fertigt, schweigt sich der Online-Versandhandel über die Umweltverträglichkeit seiner Kindle- und Fire-Geräten komplett aus – sowohl bei der CO2-Bilanz als auch bei den Chemikalien und Schadstoffen.
Generell ermahnte Greenpeace alle IT-Firmen, verstärkt auf erneuerbaren Energien zu setzen. Auf die Lebensdauer gerechnet, so die Umweltorganisation, sei die Herstellung der Geräte für rund 70-80% des CO2-Ausstoßes verantwortlich. Demnach hätten die 17 Unternehmen gemeinsam geschätzte 103 Millionen Tonnen CO2 im Jahr 2016 produziert.