Platsch macht’s – und schon ist das neue Smartphone im Badesee oder Hotelpool untergetaucht: Dumm gelaufen! Wer sich die feucht-fröhliche Urlaubslaune nicht vermiesen lassen will, achtet bei seinen mobilen Geräten auf eine möglichst hohe IP-Schutzklasse. Die FLURFUNKER erklären, was hinter den Kennziffern steckt.
Es muss nicht immer die ganz große Welle sein: Selbst am Waschbecken oder in der Nähe von Trinkgläsern kann sich ein Tablet oder Notebook schnell „nass machen“. Deshalb sind die meisten Geräte inzwischen mit einem Wasserschutz ausgestattet.
Wasserdicht ist dabei nicht gleich wasserdicht. Manche halten nur ein paar Tropfen aus, andere gehen sogar mit zum Tauchen. Damit Verbraucher wissen, was bei den einzelnen Geräten zu erwarten ist, gibt es die so genannten IP-Schutzklassen.
Während IP für International Protection Marking steht, geben die zwei Ziffern nach dem IP konkrete Angaben zur Art des Schutzes. Als einfach Faustregel gilt: Je höher die jeweilige Ziffer ist, desto besser ist der Schutz.
Die erste Ziffer wiederum beschreibt den Schutz vor festen Fremdkörpern wie Sand oder Staub, die zweite vor Flüssigkeiten. Was die Ziffern genau bedeuten und wie die entsprechenden Testverfahren aussehen, regelt die Internationale Elektrotechnische Kommission (IEC).
IP-Schutzklassen im Überblick
IP Kennziffer 1 für Berührungsschutz
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Benennung
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Erklärung
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1 |
Geschützt gegen feste Fremdkörper, 50 mm Durchmesser und größer. |
Die Objektsonde, Kugel 50 mm Durchmesser, darf nicht voll eindringen.
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2 |
Geschützt gegen feste Fremdkörper, 12,5 mm Durchmesser und größer.
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Die Objektsonde, Kugel 12,5 mm Durchmesser, darf nicht voll eindringen. Der gegliederte Prüffinger darf bis zu seiner Länge von 80 mm eindringen, ausreichender Abstand muss jedoch eingehalten werden.
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3 |
Geschützt gegen feste Fremdkörper, 2,5 mm Durchmesser und größer. |
Die Objektsonde, Kugel 2,5 mm Durchmesser, darf überhaupt nicht eindringen.
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4 |
Geschützt gegen feste Fremdkörper, 1,0 mm Durchmesser und größer. |
Die Objektsonde, Kugel 1,0 mm Durchmesser, darf überhaupt nicht eindringen.
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5 |
Staubgeschützt.
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Eindringen von Staub ist nicht vollständig verhindert, aber Staub darf nicht in einer solchen Menge eindringen, dass das zufriedenstellende Arbeiten des Gerätes oder die Sicherheit beeinträchtigt wird.
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6 |
Staubdicht.
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Kein Eindringen von Staub bei einem Unterdruck von 20 mbar im Gehäuse.
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IP Kennziffer 2 für Wasserschutz
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Benennung
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Erklärung
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1 |
Geschützt gegen Tropfwasser. |
Senkrecht fallende Tropfen dürfen keine schädlichen Wirkungen haben.
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2 |
Geschützt gegen Tropfwasser, wenn das Gehäuse bis zu 15° geneigt ist. |
Senkrecht fallende Tropfen dürfen keine schädlichen Wirkungen haben, wenn das Gehäuse um einen Winkel bis zu 15° beiderseits der Senkrechten geneigt ist.
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3 |
Geschützt gegen Sprühwasser.
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Wasser, das in einem Winkel bis zu 60° beiderseits der Senkrechten gesprüht wird, darf keine schädlichen Wirkungen haben.
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4 |
Geschützt gegen Spritzwasser.
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Wasser, das aus jeder Richtung gegen das Gehäuse spritzt, darf keine schädlichen Wirkungen haben.
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5 |
Geschützt gegen Strahlwasser.
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Wasser, das aus jeder Richtung als Strahl gegen das Gehäuse gerichtet ist, darf keine schädlichen Wirkungen haben.
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6 |
Geschützt gegen starkes Strahlwasser.
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Wasser, das aus jeder Richtung als starker Strahl gegen das Gehäuse gerichtet ist, darf keine schädlichen Wirkungen haben.
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7 |
Geschützt gegen die Wirkung beim zeitweiligen Utertauchen in Wasser.
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Wasser darf nicht in einer Menge eintreten, die schädliche Wirkung verursacht, wenn das Gehäuse unter genormten Druck- und Zeitbedingungen zeitweilig in Wasser untergetaucht wird.
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8 |
Geschützt gegen die Wirkungen beim dauernden Untertauchen in Wasser.
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Wasser darf nicht in einer Menge eintreten, die schädliche Wirkungen verursacht, wenn das Gehäuse dauernd unter Wasser getaucht ist – unter Bedingungen, die zwischen Hersteller und Anwender vereinbart werden müssen. Die Bedingungen müssen jedoch schwieriger sein als für die Kennziffer 7.
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9 |
Wasser bei Hochdruck-/ Dampfstrahl-Reinigung.
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Wasser, das aus jeder Richtung unter stark erhöhtem Druck gegen das Gehäuse gerichtet ist, darf keine schädlichen Wirkungen haben.
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Und was heißt das nun konkret? Bestes Beispiel: die gängigen Schutzklassen IP67 und IP68. Die erste Ziffer ist bei beiden gleich und steht für die höchste Schutzklasse gegen das Eindringen von Fremdkörpern. Die Geräte sind demnach vollkommen „staubdicht“.
Die 7 in IP67 dagegen gibt Auskunft über den Wasserschutz. Im Test muss ein Gerät dazu in einem Wasserbecken mit einem Meter Tiefe für 30 Minuten unter Wasser sein – ohne Folgen. Für eine 8, was „wasserdicht“ bedeutet, führen die Tester die Prozedur in einer Tiefe von mehr als einem Meter durch – und zwar dauerhaft.
„Ruggedized“ fürs Extreme
Wer seine mobilen Geräte nicht nur vor „unglücklichen Urlaubsunfällen“ schützen will, sondern schwierigste Bedingungen zu bewältigen hat, sollte auf die Bezeichnung „ruggedized“ achten. Das sind Geräte fürs Extreme, die staub- und wassergeschützt auch mal einen Absturz „überleben“.
Gerade der Schutz vor Flüssigkeiten gestaltet sich bei Laptops deutlich komplizierter, da sie Dichtringe brauchen, die gleichzeitig den Einsatz von Ventilatoren verhindern. Das hat nicht nur seinen Preis, sondern auch seine Grenzen: Aktuell ist IP65 das Maximale für ein Notebook.
So auch das Dell Latitude 14 Rugged Extreme, das nach IP65 zertifiziert ist und zuverlässig vor Sand, Staub und Flüssigkeiten schützt. Zudem sind alle Öffnungen mit Kompressionsdichtungen versiegelt und mit gezahnten Kanten versehen – damit auch wirklich nichts passiert.
Kleiner Tipp zum Schluss: Falls im Urlaub doch mal die Welle zuschlägt – das Gerät sofort ausschalten, Netzkabelstecker ziehen, Akku entfernen, kippen und trocknen lassen. Bloß keine Panik! Festplatten sind meistens so gut geschützt, dass sie in fast allen Fällen keinen Schaden nehmen.