Ein Sales Consultant aus Köln fragt: „Ich arbeite bei einem großen Elektrofachhandel und stelle in letzter Zeit vermehrt fest, dass Hersteller auf Notebooks mit OLED-Bildschirmen setzen. Mich würde interessieren, was es mit den organischen Leuchtdioden auf sich hat – und wie ich meine Kunden von OLED überzeugen kann, wenn doch die Gefahr des Einbrennens hinlänglich bekannt ist?”
Rouven Scharrenberg, Business Development Manager Dell Technologies bei Ingram Micro, antwortet: „Sie liegen mit Ihrer Beobachtung absolut richtig: Nach Smartphones und TV-Geräten erobern organische Leuchtdioden (OLED) nun auch andere Geräteklassen. Es gab zwar in der Vergangenheit schon Notebooks mit OLED Bildschirmen – aber eher selten. Deshalb galten sie tatsächlich als ‘Raritäten’.
2019 nun sieht es danach aus, dass sich OLED auch bei Notebooks durchsetzt. Allein Dell Technologies geht in die Offensive – und stellt für das neue Dell XPS 15, das neue Alienware M15 und demnächst auch für das neue Gaming Notebook Dell G7 15 die OLED Bildschirmtechnik als Option zur Verfügung.
Warum OLED insbesondere beim Gaming Sinn macht? Einfache Antwort: wegen der schnellen Reaktionszeit, der Exaktheit jedes Bildpunktes, der Leuchtkraft der Farben und vor allem wegen der perfekten Schwarzdarstellung. Im Gegensatz zu einem LCD Bildschirm, der von hinten beleuchtet wird, leuchten die Bildpunkte bei OLED selbst.
Die Folge: Bei dunklen Bildpassagen bleiben die organischen LEDs abgeschaltet. Was logischerweise zu einem weitaus intensiveren Schwarz führt. Ähnlich verhält es sich bei Farbwechseln: Während LCDs die Flüssigkristalle neu ausrichten müssen, ist das bei den organischen Leuchtdioden nicht nötig. Das wiederum beschleunigt die Reaktionszeit.
Alles Argumente, die Kunden in der Regel mehr beeindrucken als die Gefahr des möglichen Einbrennens – was übrigens nahezu provoziert werden muss, da ein normales Nutzerverhalten kaum dazu führt, dass äußerst kontraststarke Elemente über eine sehr lange Zeit unverrückt an der gleichen Stelle stehen.
Generell empfehle ich bei OLED-Bildschirmen, Hintergrundbilder mit geringem Kontrast zu verwenden und oft zu wechseln, den Bildschirm nach 15 Minuten Inaktivität auszuschalten, Transparenzeffekte über die Taskbar zu legen, möglichst einen Screensaver zu nutzen und die Helligkeit zu reduzieren. Das alles sind Einstellungen, die einfach und schnell umsetzbar sind.
Unabhängig von den Notebooks spielt OLED in jedem Fall bei Smartphones und TV-Geräten eine große Rolle. Denn Fakt ist: Innovative Technikformate wie faltbare Smartphones oder auch aus- und einrollbare TV-Geräte sind ohne OLED schlichtweg nicht realisierbar.
Und das bedeutet? OLED entwickelt sich zur Bildschirmtechnikdes Mainstreams – bei alten und neuen Geräteklassen. Die Marktforscher von DSCC (Display Supply Chain Consultants) gehen sogar davon aus, dass 2019 der Gewinn mit OLED Panels um acht Prozent höher liegen wird als noch in 2018. Für mich ein durchaus leuchtender Ausblick…”