Ein IT Berater von SoftEd Systems aus München fragt: „Mit dem massiven Datenwachstum außerhalb des eigenen Rechenzentrums greifen herkömmliche Datensicherungs-Strategien nur noch bedingt. Denn sie stellen weder die optimale Verfügbarkeit von geschäftskritischen Applikationen und Daten sicher, noch erzielen sie die notwendigen Service-Level-Ziele bei der Wiederherstellung von Systemen und Daten. Welche Lösung empfehle ich meinen Seminarteilnehmern, die eine optimale Datenverfügbarkeit für lokale Applikationen, Datenbanken, virtuelle Landschaften und Multi-Clouds beinhaltet?“
Michael Fischhold, System Engineer Value Dell EMC bei Ingram Micro, antwortet:
„Sie haben völlig Recht: Im Gegensatz zu früher, als Daten standardmäßig zentral im eigenen Rechenzentrum gespeichert und relativ unkompliziert durch eine klassische Backup-Lösung gesichert waren, reicht heute eine einfache Datensicherungs-Strategie in der Regel nicht mehr aus. Warum? Weil sich immer mehr Daten außerhalb des eigenen Rechenzentrums befinden – unter anderem durch die zunehmende Nutzung von Applikationen aus der Cloud wie Microsoft Office 365 und der gleichzeitigen Verlagerung von Diensten und Applikationen in die Cloud.
Besonders zukunftsfähig ist deshalb eine integrierte Backup- und Recovery-Strategie, die eine schnelle und zuverlässige Datensicherung und -wiederherstellung garantiert – selbst bei wachsenden Datenmengen aus immer neuen Datenquellen. Der Vorteil dabei liegt primär in der Reduzierung der aktiven Backup- und Disaster-Recovery-Tools sowie der Vermeidung von Schnittstellen-,
Verwaltungs- und Steuerproblemen.
Backup und Recovery ist jedoch nicht gleich Backup und Recovery: Generell empfehle ich, integrierte Lösungen einzusetzen, die über Funktionen für Datendeduplikation und -kompression, eine schnelle Replikation sowie die Verschlüsselung von übertragenen oder gespeicherten Daten verfügen. Nicht zu vergessen: ein integriertes Datenmanagement, das alle IT-Umgebungen berücksichtigt – von physischen und virtuellen Servern bis zu Multi-Cloud-Umgebungen.
Denn auch die Datensicherung und -wiederherstellung muss sich nahtlos in die bestehende IT-Infrastruktur des Unternehmens integrieren lassen – unabhängig davon, ob es sich um geschäftskritische Applikationen oder um virtualisierte, konvergente und hyperkonvergente Umgebungen handelt.
Der Datensicherungs-Stack sollte sich zudem möglichst nahe bei den Anwendungen befinden, tief in die Prozesse reichen und automatisiert in den IT-Betrieb eingebunden sein. Nur dann entlastet er den Netzwerkverkehr, reduziert die Kosten und verringert die Backup- und Recovery-Zeiten.
Ein denkbarer Ansatz ist die Implementierung einer integrierten Appliance direkt im Rechenzentrum eines Unternehmens. Wahrscheinlicher erscheint jedoch eine Cloud-Lösung: Dann nämlich muss sich die IT-Abteilung nicht mehr um das Konfigurations- und Patch-Management kümmern, was den gesamten Betrieb vereinfacht.
Mehr noch: Eine zukunftsorientierte Backup- und Disaster-Recovery-Architektur benötigt beispielsweise auch keinen Platz mehr für eine Bandsicherung. Schon heute punkten Festplatten, SSDs oder Cloud-Storage durch höhere Flexibilität und niedrigere Kosten.
Keine Frage: Auch wenn die Cloud-Nutzung sowie IaaS-, PaaS- und weitere As-a-Service-Modelle in den vergangenen Jahren deutlich zunahmen, liegt der Großteil der Applikationen und Daten noch immer in den unternehmenseigenen Rechenzentren.
Fest steht aber auch, dass in den nächsten zwei bis drei Jahren die Cloud-dominierte IT-Welt in Führung geht – insbesondere weil es optimal integrierbare Lösungen für das Datenmanagement gibt, die mit einem hohen Grad an Automatisierung ein problemloses Backup und Recovery neuer Workloads sicherstellen.”
Gefragt. Gesagt: In unserer Reihe kommen Sie zu Wort. Schicken Sie Ihre Praxisfragen an die mashUP Redaktion unter Dell-Marketing@ingrammicro.de. Unsere Experten aus dem Dell Produktmanagement beantworten sie Ihnen gern.