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Dell Technologies: Weg mit der Wegwerfmentalität.

„Wir können es uns schon lange nicht mehr leisten, einfach nur alles wegzuwerfen“, sagt Emanuel Lippmann, Global Program Manager Social Impact bei Dell Technologies. Deshalb gilt es, die Recyclingquote deutlich zu steigern. Und: „Es muss auch wieder attraktiver werden, Geräte zu reparieren.“

Ob Kühlschrank, Notebook oder Handy: Ist etwas defekt, sind Verbraucher oft gezwungen, das Elektrogerät wegzuwerfen und durch ein neues Modell zu ersetzen. Die Gründe sind kein Geheimnis: Es gibt keine Ersatzteile oder die Reparatur ist im Vergleich zum Neukauf teurer oder die Geräte lassen sich erst gar nicht auseinander bauen.

Die Folge: Die Müllberge wachsen. Jeder Bundesbürger, so die Statistik, produziert durchschnittlich mehr als zehn Kilogramm Elektroschrott im Jahr. Der Global E-Waste-Monitor prognostiziert sogar einen Anstieg von 53,6 Millionen Tonnen im Jahr 2019 auf 74,7 Millionen Tonnen im Jahr 2030.

Europa – und das kommt erschwerend hinzu – recycelt beispielsweise nur 40 Prozent des anfallenden Elektroschrotts. Der Rest landet zum Teil auf Mülldeponien in Entwicklungsländern, wo die Geräte aufgrund der enthaltenen Schadstoffe auch noch eine Gefahr für Mensch und Umwelt darstellen.

Damit nicht genug: Schädliche Emissionen entstehen bereits in der Produktion. Wenn also Entsorgungsunternehmen Smartphones und Rechner schreddern, die eigentlich reparabel wären, vernichten sie darin enthaltene Energie und Materialien.

Reparaturfähige Geräte

Die Lösung, an der Reparaturfähigkeit von Elektrogeräten zu schrauben, liegt demzufolge auf der Hand. Wie die IT-Branche den Ansatz unterstützen kann? Hersteller sollten beispielsweise ihre Geräte modular aufbauen. Kommt es dann zu einer Störung oder einem Upgrade, lässt sich das betroffene Funktionsmodul in der Regel einfach austauschen.

Ein weiterer Vorteil: Der Einbau von leistungsfähigeren Komponenten, wie etwa eine neue Festplatte, führt automatisch zu einer längeren „Lebenserwartung“. Dafür aber müsste das Gehäuse eines Rechners leicht zugänglich und alle Komponenten mit handelsüblichem Werkzeug erreichbar sein. Auch Kleber wären ein Tabu.

Ebenso wichtig sind anwenderfreundliche Service- und Reparaturanleitungen – keine unübersichtlichen Handbücher in komplizierter Sprache – oder virtuelle Assistenten, die mittels Augmented Reality weiterhelfen. Einmal die App auf dem Handy installiert, scannt der Assistent das Gerät, demonstriert die notwendigen Schritte via 3D-Overlays an der Hardware und gibt nützliche Anweisungen.

Automatisierter Support

Gerade Unternehmenskunden gilt es besonders zu unterstützen – unter anderem in Form eines automatisierten Maintenance-Supports, der das proaktive Identifizieren von Hardware- und Softwareproblemen vereinfacht. So lassen sich schwerere Schäden und damit der notwendige Austausch eines Geräts verhindern oder zumindest reduzieren.

Natürlich stehen auch frei verfügbare Firmware- oder Security-Upgrades zur Verfügung, damit Kunden ohne Service-Vertrag in der Lage sind, ihre Rechner auf Stand zu halten. Und wenn nach einigen Jahren die Performance der Hardware nachlässt, besteht immer noch die Möglichkeit, dass die Geräte refurbished eine zweite Karriere in weniger anspruchsvollen Umgebungen starten – beispielsweise in Bildungseinrichtungen oder Schulungszentren.

Aber nicht nur die IT-Branche, sondern auch die Bundesregierung ist gefordert. Mit der Stärkung des „Rechts auf Reparatur“ hat sie bereits einen wichtigen Schritt unternommen. Dabei handelt es sich um einen Mix von Maßnahmen und gesetzlichen Regelungen, die das Ziel haben, die Nutzungsdauer von Produkten zu verlängern und die Abkehr von der Wegwerfgesellschaft zu ermöglichen.

Steigende Reparaturquote

Auch andere Länder arbeiten an einer steigenden Reparaturquote. So gibt es in Frankreich seit 2021 einen „Reparatur-Index“ auf Geräten, der anzeigt, wie leicht ein Gerät zu reparieren ist – von Rot, schlecht zu reparieren, bis Grün, gut zu reparieren. In Österreich wiederum bekommt jeder, der kaputte Elektro- und Elektronikgeräte reparieren lässt, 50 Prozent der Reparaturkosten vom Staat zurück – maximal 200,00 EUR pro Reparatur.

Dass sich ein verlängerter Lebenszyklus von Elektrogeräten lohnt, rechnet das Öko-Institut vor: Demnach könnten in Deutschland jedes Jahr rund vier Millionen Tonnen CO2 eingespart werden, wenn die Haushalte ihre Laptops, Handys, Fernseher und Waschmaschinen länger nutzen würden. Das entspricht übrigens knapp zwei Millionen Fahrzeuge weniger auf der Straße. Wenn das kein Antrieb ist …