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Virtual Desktop Infrastructure: Eine Frage der Größe.

Ob und unter welchen Umständen lohnt sich eine Virtual Desktop Infrastructure (VDI)? Die Frage ist ein echter Dauerbrenner: Denn eignete sich die Technologie früher insbesondere für umfassende, sich wiederholende Anwendungsfälle ohne intensive Grafiknutzung, bekam das Thema mit der steigenden Anzahl von Remote-Arbeitsplätzen eine völlig neue Bedeutung. mashUP wollte von Dell Technologies wissen, was das in der Praxis bedeutet …

Welche Vorteile liefert eine VDI den Unternehmen?
Bei einer VDI-Konfiguration hostet ein zentraler Server die Desktop-Systeme als virtuelle Arbeitsplätze – mit Betriebssystem und Anwendungen. Die Nutzer wiederum verbinden sich in der Regel über Thin Clients mit dem Unternehmensnetzwerk, also über PCs mit einer ultraleichten Konfiguration. 

Die Vorteile liegen auf der Hand: Die gesamte Administration findet auf einem oder mehreren Servern im Rechenzentrum statt. Damit sparen sich Unternehmen zum einen teure Updates. Die Systemverantwortlichen kämpfen zum andern auch nicht gegen fehlende Sicherheitsmaßnahmen oder dem „gefährlichen Wildwuchs“ auf einzelnen Rechnern. 

Mehr noch: Da alle Anwendungen auf Servern laufen, lassen sich Daten problemlos sperren und vor unbefugtem Zugriff schützen. Auch das Hinzufügen weiterer Remote-Desktops – Beispiel: Onboarding neuer Mitarbeiter – funktioniert schnell und einfach. 

Ist eine VDI wirklich günstiger als PCs oder Laptops mit lokaler Software?
Nur bedingt: Natürlich sind Thin Clients in der Anschaffung günstiger als „schwergegewichtige Geräte-Kollegen“. Da sie aber oftmals nicht alle Anforderungen abdecken, bedarf es zusätzlich in der Regel leistungsfähige Notebooks – zumindest für Mitarbeiter, die viel unterwegs sind. 

Deshalb gilt es nicht nur, die Kosten für Thin Clients und –  falls die Infrastruktur neu zu installieren ist – für Server-, Speicher- und Netzwerk-Komponenten in die Kalkulation einzubeziehen, sondern auch die für die Lizenzierung von Microsoft, Hypervisor und Verbindungsbroker. Das ergibt unterm Strich ein ähnliches Budget wie bei der Anschaffung neuer Rechner. Besser sieht in jedem Fall die Bilanz bei den Betriebskosten aus.

Für wen ist eine VDI interessant?
Eine VDI eignet sich speziell für Branchen, in denen hochgradig wiederholbare Anwendungsfälle in großem Umfang vorkommen und deshalb ein Basis-Betriebssystem sowie einige voreingestellte Tools ausreichen – Beispiel: Finanz- und Buchhaltungswesen, Versicherungen, Krankenhäuser oder Call Center. 

Die gute Nachricht: Frühere Einschränkungen gehören inzwischen der Vergangenheit an. So haben nicht nur Thin Clients enorm an Leistungsfähigkeit zugelegt. Auch mobile High-End-Workstations lassen sich mittlerweile in die VDI-Infrastruktur einbinden. Zertifizierungen und Treiber von Citrix und VMware sorgen zudem dafür, das aufwendige CAD-Berechnungen und Simulationen reibungslos auf den Workstations laufen. 

Wer davon besonders profitiert? Die Autoindustrie! Internationale Teams, die weltweit in unterschiedlichen Zeitzonen an 3D- und CAD-Simulationen zusammenarbeiten, sind durch die VDI-Technologie in der Lage, in Echtzeit auf dasselbe Modell zuzugreifen – ohne vorab große Datenmengen bewegen zu müssen.

Welche Fallstricke lauern bei der Implementierung einer VDI? 
Fakt ist: Manche VDI-Projekte bleiben bereits in der Einführungsphase stecken. Die Gründe sind unterschiedlich. Wichtig ist, die Mitarbeiter von Anfang an „mit ins Boot zu holen“ und spezifische Job-Profile zu erstellen. Ist es nötig, individuelle Einstellungen am Rechner vornehmen zu können oder reicht ein generischer Desktop? Je nach Job-Profil ist dann eine persistente oder eine nicht-persistente VDI-Installation von Vorteil. 

Die Konfiguration sowie die Wahl der Endgeräte orientiert sich natürlich auch an den Performance-Anforderungen der Mitarbeiter – ob sie beispielsweise grafikintensive Anwendungen verwenden, einen hohen IOPS-Durchsatz brauchen oder lediglich einen Zugang zu den wichtigsten Anwendungen benötigen. 

Abgesehen von den Infrastruktur-Überlegungen gilt es auch, das Netzwerk vorzubereiten und notfalls aufzurüsten, um Spitzenlasten abzudecken. Für ein ausreichendes Provisioning macht es deshalb Sinn, im Vorfeld eine Kapazitätsplanung durchzuführen. Das Ergebnis liefert belastbare Daten für die korrekte Planung der Kapazitäten und der Ressourcen, die die virtuellen Desktops abrufen.   

„Eine VDI-Lösung für Betriebe mit nur zehn oder 15 Mitarbeitern“, sagt Thomas Möllerbernd, Field Product Manager bei Dell Technologies, „mag vielleicht nicht rentabel sein.“ Alle anderen Unternehmen aber – unabhängig von der Branche – seien durchaus in der Lage, sich die Vorteile einer virtuellen Desktop-Infrastruktur zunutze zu machen. „Lediglich bei der Projektumsetzung ist es wichtig, mögliche Fallstricke zu vermeiden“ – idealerweise mit erfahrenen Partnern wie Dell Technologies und Ingram Micro.