Wenn das HOME plötzlich zum OFFICE wird

Was lernen wir aus der Corona-Pandemie? Digitaler Wandel ist nicht nur möglich. Digitaler Wandel ist auch machbar. Einfacher als gedacht. Schneller als geplant. Zugegeben: Das Tempo und die Komplexität der notwendigen IT-Lösungen haben eine ganze Menge Unternehmen, Behörden und Bildungseinrichtungen schlichtweg überrollt. Denn um produktiv und gesichert remote zu arbeiten, reicht es eben nicht, im Büro kurz den Stecker zu ziehen und zu Hause wieder einzustecken.

Rein theoretisch ist die Digitalisierung am Arbeitsplatz nichts Neues. Trotzdem blieb der Umstieg auf zukunftsfähige, flexible Technologien oftmals in der Planungsphase stecken – aus unterschiedlichsten Gründen. Zum einen ist es die Investition in die Ausstattung des Arbeitsplatzes mit entsprechendem Equipment – zum anderen durchaus auch die Einstellung von Unternehmen zu mobilen Arbeitsplätzen und dem vermeintlichen Verlust von Kontrolle.

Diese aber, sagt Thomas Groß, Executive Director Advanced Solutions, ändere sich gerade massiv. Potenzielle Arbeitnehmer legen immer größeren Wert auf flexible Möglichkeiten – unabhängig von Zeit und Ort. „Das werden Schlüsselfaktoren im Wettbewerb um die besten Bewerber.”

Die gute Nachricht: Corona schaffte Fakten – und veränderte Prioritäten. Von jetzt auf gleich. Die Krise wirkte wie ein Katalysator für den sogenannten „Modern Workplace”. Das zeigen auch die deutlich gestiegenen Anfragen in den relevanten Geschäftsbereichen bei Ingram Micro.

Thomas Groß: „Konkret – und das ist keine wirkliche Überraschung – geht es bei der steigenden Nachfrage um Videokonferenzsysteme wie Video Collaboration aus der Cloud und die dafür benötigten Komponenten. Also Headsets, Audio- und Video-Hardware sowie die Infrastruktur. Aber auch Security-Erweiterungen, Lizenzen und Firewalls sowie Notebooks und Mobile Devices spielen aktuell eine wichtige Rolle. Eben alles Produkte, Lösungen und Services, die insbesondere Homeoffice und Homeschooling zum Laufen bringen.“

 

 

Lieferfähigkeit stabil gehalten

Trotz der anhaltend hohen Nachfrage und den situationsbedingten Fertigungsengpässen zeigte sich die Lieferkette relativ stabil. „Abgesehen von den Lizenzmodellen vieler Cloud-Anbieter, die unabhängig von Lieferketten agieren”, so Thomas Groß, „stellen wir generell keine Verschlechterung der Lieferfähigkeit fest.”

Allein bei einzelnen Produkten beziehungsweise Artikelnummern seien Engpässe aufgetreten. Da viele Hersteller die Produktion inzwischen aber wieder hochgefahren hätten, geht der Advanced-Solutions Chef davon aus, dass die Belieferung zwischenzeitlich wieder zuverlässig erfolgt. „ Wir beobachten den Markt und die Lieferkette sehr genau, wissen aber natürlich nicht, was vielleicht noch kommen wird.”

Generell gibt es für Ingram Micro einen klaren Fokus: den Bedarf der Kunden bestmöglich abzudecken – beispielsweise mit speziellen Angeboten, die gezielt auf die veränderte Nachfrage abzielen. Ganz pragmatisch. „Wir schnürten unter anderem leistungsfähige und vorkonfigurierte Komplettpakete für End User Computing (EUC) und Desktop-Virtualisierung (VDI), die auf NetApp HCI basieren.”

Der große Vorteil: EUC- und VDI-Lösungen erlauben selbst ohne VPN-Zugang und bei geringer Bandbreite den sicheren Fernzugriff auf Unternehmensdaten und -applikationen. Ideal fürs „Büro am Küchentisch”.

Reseller-Support gezielt ausgebaut

Neben neuen Angeboten verstärkt Ingram Micro auch seine Support-Leistungen. Thomas Groß: „Unsere Partner können in der aktuellen Situation ihrer Beratungsfunktion nicht mehr vollumfänglich nachkommen – schon allein aufgrund der hohen Anzahl oder der Komplexität der Anfragen.” Um die Anforderungen dennoch zu erfüllen, nehmen sie vermehrt die Ingram Micro-Spezialisten in Anspruch. „Wir beraten derzeit intensiv zum Thema Modern Workplace”, so der Advanced-Solutions-Chef weiter. „Das umfasst maßgeschneiderte Lösungsszenarien und führt bis zu Fragen, ob bestehende Infrastrukturen und Lizenzen erweitert werden müssen, oder wann es sinnvoll ist, auf skalierbare Cloud-Lösungen auszuweichen.”

Deshalb stockt Ingram Micro bewusst spezifische Services auf – Webinare zu Cloud-Collaboration-Lösungen, Beratungen zu technischem Presales oder Begleitung durch den Abwicklungsprozess bis hin zum Vor-Ort-Einsatz beim Kunden. „Aufgrund der komplexen Technologien”, sagt Thomas Groß, „nehmen die Beratung und die daraus resultierenden Services bei uns generell einen immer größeren Stellenwert ein.”

Das gilt auch für das Angebot von Financial Services: „Was unsere Partner jetzt brauchen, sind strukturelle Maßnahmen, um finanzielle Stabilität und Liquidität zu gewinnen und langfristig handlungsfähig zu bleiben”, macht er klar. Mit individuellen Finanzierungsmodellen stelle Ingram Micro deshalb Resellern das nötige Kapital zur Verfügung, um auch in Zeiten finanzieller Unsicherheiten Projekte vorantreiben und Investitionen tätigen zu können. Gerade auch Projekte, die mittelfristig Wettbewerbsvorteile sichern.

 

 

Homeoffice gewinnt an Akzeptanz

Für Thomas Groß steht schon heute fest: „Homeoffice gewinnt in Unternehmen an Akzeptanz. Das war vor der Coronakrise definitiv nicht der Fall. Durch die aktuelle Situation hat sich aber auch schnell herausgestellt, dass das eigene Büro mit seiner lokalen Infrastruktur die Achillesferse für die Abwicklung des täglichen Geschäfts ist.”

Die klar erkennbaren Diskrepanzen gerade in der technischen Ausstattung deuten darauf hin, dass der Markt an zukünftigen Homeoffice-Anwendungen noch ganz am Anfang steht. Das steigert nicht nur die Chancen auf flexiblere Arbeitswelten, sondern auch auf neue Geschäftspotenziale. Fakt ist: Die Digitalisierung bringt Tempo ins Business – eben auch für das Thema „Modern Workplace”. Wer heute einen Gang höher schaltet, setzt sich morgen an die Spitze …