Viel Rechenleistung und Flexibilität auf kleinem Raum: Gerade Arbeitsgruppen- oder Small-Office-Server, so c’t, bieten „vom NAS-Ersatz bis zur Zentrale von Kleinfirmen oder Abteilungen” zahlreiche Einsatzmöglichkeiten. Grund genug für das Computertechnik-Magazin fünf „bezahlbare” Server auf den Prüfstand zu stellen – unter anderem den PowerEdge T140 von Dell Technologies.
Auch wenn seit Jahren Cloud-Rechenzentren wie Pilze aus dem Boden schießen, mache es nach Meinung von c’t durchaus Sinn, in eine eigene Hardware zu investieren. Gerade „in Zeiten von DSGVO und Risiken wie Spectre und Meltdown” sei es wesentlich sicherer, sensible Kundendaten im eigenen Gebäude zu kontrollieren.
Keine Frage: Den Job könnte auch ein vorkonfektionierter NAS übernehmen. Im Vergleich zum Netzwerkspeicher aber, stellten die Test-Redakteure klar, „bietet ein kleiner Server deutlich mehr Optionen, vor allem die freie Auswahl des Betriebssystems von Linux über Windows Server bis zu VMware ESXi”.
Auch stünden deutlich mehr Arbeitsspeicher und ECC-geschütztes RAM zur Verfügung. Was von erheblichem Vorteil sei, „da viel Speicher insbesondere dann wichtig ist, wenn viele Nutzer gleichzeitig auf den Server zugreifen.”
Generell arbeiteten alle fünf Test-Server mit „Prozessoren aus Intels aktueller Baureihe Xeon E-2100”, der „eng mit dem Core i5/i7-9000 verwandt ist” und als Nachfolger der Baureihe E3-1200 für Server mit einem einzigen Prozessor eingesetzt werde.
Rein theoretisch ist der Xeon E-2100 in der Lage, „auf einem Mainboard mit vier DIMM-Fassungen bis zu 128 GByte” abzurufen. Die dazu benötigten 32 GByte-Speichermodule seien für die Einstiegsklasse aktuell noch zu teuer und liefen auch erst nach BIOS-Updates. In der Praxis ist demnach bei „16 GByte pro ECC-UDIMM Schluss, also bei 64 GByte für vier Module”.
Alle Server-Preise im c’t-Test starteten bei rund 830 Euro, „für die es zurzeit den Dell PowerEdge T140 in Minimalausstattung gibt” – wobei die Rabatte, die Dell Technologies anbietet, bereits berücksichtigt seien. Zu den reinen Hardware-Kosten kämen dann noch die Lizenzkosten für die Software und die individuell gewählten Garantie-Optionen.
Bis auf einen Server „ackerten in allen Test-Geräten mindestens sechs Kerne – bei Dell ohne Hyper-Threating”. Auch verzichtete der PowerEdge T140 auf die integrierte Grafik. „Stattdessen kümmern sich Fernwartungs-Chips um die Anbindung eines lokal vorhandenen Monitors.”
Apropos: Gerade die Fernwartbarkeit sei nach c’t eine ganz besondere „Server-Spezialität”. Denn während Software-Lösungen wie TeamViewer ein laufendes Betriebssystem voraussetzen, ermöglicht eine Hardware-Fernwartung den Zugriff aufs BIOS-Setup, die Konfiguration eines RAID und die Installation eines Betriebssystems. Nicht zu vergessen die Überwachungsfunktion für Lüfter und Thermosensoren.
Die für die Fernwartung notwendigen Login-Daten wie Benutzername und Passwort, so die eindringliche Empfehlung der Test-Redakteure, „ist bestenfalls sofort bei der Inbetriebnahme zu ändern”. Auch sei sicherzustellen, dass die Fernwartung nicht über einen der normalen Ethernet-Anschlüsse laufe.
Gerade die Fernwartung des PowerEdge T140 überzeugte c’t – insbesondere das individuelle Passwort, das sich bereits während der Bestellung angeben lasse, sowie die umfassenden Optionen für die Fernwartung und -kontrolle. Aber nicht nur deshalb setzte sich der PowerEdge T140 an die Spitze des Testfeldes: „Der Server-Tower von Dell Technologies kam mit der umfangreichsten Ausstattung ins Testlabor.” Allein die CPU sei spitze, „obwohl ihr Hyper-Threating fehlt”.
Die beiden RAID-Controller wiederum stellten im Test ein RAID-1 aus zwei SATA-SSDs zum Booten (BOSS S-S1) bereit sowie eine RAID-Konfiguration nach Wahl für vier Hitachi-SATA-Festplatten mit je 2 TByte. Auffällig sei gewsen, so die Computertechnik-Profis, dass der Dell PowerEdge RAID Controller PERC S140 ein RAID-1 nur über zwei statt vier Festplatten einrichtet – was das Tester-Team veranlasste, auf RAID-10 auszuweichen.
Schneller als ein klassisches Software-RAID arbeitete aber keiner der beiden Controller. Wie „alle Kandidaten mit vier HDDs” erreichte auch der PowerEdge T140 eine Transferrate von rund 400 Mbyte/s. Aber eine mitgelieferte Steckkarte brachte zu den beiden GBit-Ethernet-Anschlüssen des Boards noch zwei zusätzliche mit.
Als besonders praktisch bewertete c’t zudem den integrated Dell Remote Access Controller (iDRAC), die Dell Technologies Management-Oberfläche, über die der „Admin alle relevanten Betriebsparameter einstellt”, wodurch ein physischer Serverzugriff nur noch in Ausnahmefällen nötig sei.
Sollte es doch einmal dazu kommen, gebe es an der Front einen speziellen iDRAC-Micro-USB-Port, über den sich selbst neue Betriebssysteme aufspielen lassen. Auch eine App für iOS und Android biete Dell Technologies, die über den Zustand des Servers informiert, den Admin im Notfall alamiert sowie einen QR-Code zur Verfügung stellt, der direkt zur individuellen Server-Konfiguration führt.
Unterm Strich, so das Fazit des Computertechnik-Magazins, verfüge der kompakte Server von Dell Techologies im Vergleich nicht nur über die meisten Konfigurationsmöglichkeiten. Mit dem PowerEdge T140 gelinge derzeit auch „der günstigste Einstieg in diese Klasse”. Spitze!